8" f/4 Newton
Konzept Ziel war es, um einen 8" Spiegel ein einfach zu zerlegendes Instrument zu konstruieren, welches ausreichend kompakt zu zerlegen und zu transportieren ist. Eignen tut sich dieses Instrument daher speziell für Flureisen im Handgepäck oder Wanderungen im Rucksack. Trotz der kompakten Abmessungen hat man ein Gerät zur Verfügung, welches 2,5° Feld liefert, dabei jedoch bei entsprechenden Himmelbedingungen Grenzgrößen jenseits der 15mag erreicht. Herzstück ist ein
handelsüblicher 8" f/4 Spiegel aus Fernost. Der Spiegel weist eine
Randdicke von 25mm auf und ist mit 1,8kg kein Leichtgewicht. Als
Fangspiegel dient ein 54mm Spiegel von Antares/USA. |
|
OT Für den Monoring dient ein Sandwich aus 12mm starkem Multiplexholz mit jeweils 2 CFK Lagen auf den Stirnseiten. Auf dem Bild zu sehen sind die mit einlaminierten Einschlagmuttern für die OAZ-Brett Befestigung und die Aussparungen für die Stangenaufnahmen. Der Ring weist einen Innendurchmesser von 220mm auf und ist selbst 30mm breit. |
|
|
Spinne Die Spinnenarme besteht aus 2 Lagen Kohlefasermatten, die zusammen eine Stärke von etwa 0,2mm aufweisen. Insgesamt wurden zwei durchgehende Arme laminiert, die in der FS Befestigung fixiert wurden. Die dünnen Arme tragen nicht selbst, sondern müssen klassisch unter Zug gesetzt werden. Als Endbefestigung am OT dienen zwei 6mm Alustangen, auf denen Gewinde geschnitten wurden, um von einer Hülsenmutter am OT aufgenommen zu werden. Geschlitzt und mit zwei Nägeln gesichert, halten diese die Spinnenkonstruktion mit Fangspiegel. |
Fangspiegelhalterung Der 54mm (Kleine Achse) Fangspiegel ist mit klassischen 3 Silikonpunkten auf ein 45° gebogenes, 3mm starkes Alublech geklebt. Das Alublech ist fest mit einer Gewindestange verbunden, die im Profil der Aufnahme leichtes Spiel hat. So kann man den FS drehen und leicht kippen, nicht jedoch seine Höhe ändern. Dafür muss der OAZ und die FS Befestigung beim Bau exakt genug angebracht werden. So entsteht eine flache, sehr steife und einfach zu realisierende FS Halterung. Eine ähnliche Konstruktion wurde bereits am 14,5" Dobson verbaut. |
|
OAZ Als Fangspiegel
dient der klassische Leichtbaudrehfokussierer HC-2 der Firma KineOptics.
Dieser ist an ein 2,5mm starkes Winkelblech aus Alu montiert. Der
Aluwinkel wird durch 5mm starke Verstärkungen ausreichend gestützt, um
auch schwere Okularaufnahmen ohne Verbiegungen zu verkraften. Gegenüber dem OAZ sitzt eine klassische Gegenlichtblende aus 0,3mm starkem CFK. Diese lässt sich noch leicht genug auf die Rundung biegen, ist aber selbst so steif, um bei Wind nicht umzuklappen. Befestigt wird diese durch Klettband. |
|
Tubus / Stangen / Stangenverbindungen Das Teleskop wurde im Serrurier Truss Design entworfen und besitzt insgesamt 12 Stangen in 6/6 Anordnung. Die unteren Stangen sind kürzer gehalten, sodass der Mittelring im Schwerpunkt sitzt. Als Stangen wurden Pullwindig CFK Rohre verwendet. Der Außendurchmesser beträgt 15mm, die Wandung 1mm. Die Befestigungen an den Ringen wurde mittels Blattschrauben gelöst. Diese besitzen Stangenseitig ein Holzgewinde und sind in Holzmuffen eingeschraubt. Beim Einbau muss man darauf achten, erst die Blattschraube in die Muffe zu befestigen, bevor man diese in die Karbonstange klebt. Des Weiteren sollte die Muffe selbst aus Weichholz (Kiefer) bestehen. Bei Nichtbeachtung droht die Sprengung der Holzmuffe und/oder der Stange. Die Blattschrauben müssen aufgrund der steilen Winkel leicht gebogen werden. Schwachpunkt der
gesamten Konstruktion ist der Mittelring, bzw. die Befestigung des
Teleskops an eine Montierung über den Mittelring. Da sich der Mittelring
auf Höhe des Schwerpunktes des Teleskops befindet, bietet sich exakt an
dieser Stelle die Verbindung z.B. mittels Prismenschiene an die
Montierung an. Der Mittelring tordiert (verdreht) jedoch um den Hebel
des Teleskops. Je weiter man sich von den Knotenpunkten der
Befestigungen zum UT / OT entfernt, desto labiler wird die Befestigung.
Daher ist der Mittelring so torsionssteif wie möglich auszulegen. In dem
Fall besteht der Mittelring aus einem 22mm starken, komplett
eingefassten CFK/Multiplex Sandwich. Das komplette Teleskop mit Spiegeln, OAZ, Prismenschiene, Sucher und Gegenlichtblende wiegt 4,1kg. |
|
Sucher Trotz großen Gesichtsfelder gelingt es kaum über den Gittertubus exakt genug zu peilen. Man benötigt daher mindestens ein Leuchtpunktsucher. Dieser kann einfach über ein Aluwinkel befestigt werden, der die Aufnahmebreite des Suchers aufweist. Zur Befestigung des Winkels ist ein PowerStrip ausreichend. Als Position bietet sich der Mittelring hervorragend an. |
|
UT / HS Lagerung Der Spiegel wurde auf ein Dreieck mittels 6 Silikonpunkten geklebt. Eine laterale Lagerung entfällt dadurch. In der Praxis bewährt sich das einfache Aufkleben des dicken Spiegels - es ist kein Lagerastigmatismus feststellbar. Im Dreieck sind Gewinde eingelassen, in die sich die Justierschrauben bewegen können. Dieses Dreieck wiederum liegt auf ein dreiarmigen Stern, der die drei unteren Stangenpaare aufnimmt. In dem Stern bewegen sich zwei M6 Justierschrauben und heben/senken das darauf befestigte Dreieck mit Spiegel. Zur Justierung sind zwei Schrauben ausreichend. So wird sichergestellt, das der Abstand des oberen Dreiecks relativ zum unteren Stern etwa konstant bleibt. Beide bewegenden Teile (Stern/Dreieck) bestehen wie der OT aus einem Sandwich aus ausgefrästen 12mm Multiplex mit jeweils 2 Decklagen CFK. Der Spiegel liegt vollkommen frei, sodass eine schnelle Auskühlung sichergestellt werden kann. Streulichtprobleme konnten nicht festgestellt werden. |