Hakos - April/Mai 2025


Dämmerungsfarben, bei Sonnenuntergang - die Sternwarten sind bereits geöffnet und warten auf die Nacht

Nach nur fünf Monaten seit dem letzten Aufenthalt im November/Dezember 2024 war es wieder soweit, die Reiseplanung ging nach Namibia und der Flieger drehte nach dem Start gerade in Richtung Süd. Nach zehn Stunden im Flieger lachte uns, Thomas und mir, die Sonnen entgegen. Michael hatte weniger Glück und kämpfte zwei Mal nacheinander mit den Tücken der Flugtechnik. Auf der Farm begrüßten und Sarah, Susanne und Martin. Die Vorfreude war entsprechend groß und so wurden wir herzlich vom neuen Farmerteam begrüßt.

Es konnte losgehen. Neben den nächtlichen Projekten am Teleskop wartete diesmal eine überlange Liste an Tagesaufgaben rund um die Technik der IAS auf uns. Ein organisatorisch wie auch kräftemäßig anspruchsvolles Programm. Neben dem Auf- und Anbau diverser Geräte, standen vornehmlich Justierarbeiten auf der ToDo Liste. Daneben stand ein Arbeitsaufenthalt auf dem Gamsberg und ein Besuch benachbarter Farmen auf dem Zettel. Hatte wer "Urlaub" gesagt?

Zumindest auf das Wetter war diesmal wieder Verlass. Außer einem bewölkten Tag, ließ sich in allen Nächten beobachten - nicht selbstverständlich in der Übergangszeit April. Die Landschaft präsentierte sich ungewohnt grün. Der namibische Sommer war auch auf der Khomashochland verhältnismäßig feucht ausgefallen. So ließen sich sogar noch vereinzelte Tümpel ausmachen, für die Flora und Fauna ein Segen, gerade nach den vergangenen trockenen Jahren. Eine übergroße Population an großen Laubheuschrecken, liebevoll "Dickpense" genannt, lieferten den Beweis.

Die Beobachtungsbedingungen waren wieder als exzellent einzustufen. Die Durchsicht war durchweg gut. Das Seeing erreichte immer durchschnittliche, oft auch überdurchschnittliche Werte, die Vergrößerungen von über 1000x am 32" Teleskop zuließen. Kann zweistellige Nachttemperaturen ließen angenehmes Arbeiten zu, nur gestört durch Windböen, die vereinzelt gerade in der zweiten Nachthälfte einsetzten.

Zeichnungen

Tagbilder

Nachtbilder

 

Gedicht "Nächte auf Hakos"
Sarah Quandt

Schon lange ist es weit und breit bekannt,
dass das Fleckchen Erde rund um Hakos ist ein besonderes Land.
Von nah und fern reisen Menschen hierher,
gehen und kommen wieder – denn sie haben sich in den Platz hier verliebt so sehr.

Die Reisenden haben oft seltsame Dinge im Gepäck,
das fällt bereits am Flughafen auf – beim scannenden Check.
Kameras, Literatur, Werkzeug und Stative,
Montierungen, Gewichte und Okulare der Superlative.

Diese Menschen wollen weder in die Stadt noch an den Strand,
sie suchen einen Ort ohne künstliches Lichterband.
Die Dunkelheit haben sie im Visier,
und diese findet man auf Hakos hier.

Umgeben von nichts außer freier Natur,
wird nachts aus der Dunkelheit Finsternis pur.
Diese ist es, die die Astrogäste suchen,
und immer wieder Reisen nach Hakos buchen.

Wenn abends die Sonne am Horizont verschwindet,
die Nacht hereinbricht und den Himmel vom Licht entbindet,
beginnt das leise aber rege Treiben,
und die Astronomen fangen an, sich die Hände zu reiben.

Objektive werden gen Himmel gerichtet,
bald schon werden die ersten Objekte gesichtet.
Licht aus der Ferne trifft auf der Teleskope Spiegel,
nicht nur von des Orions Rigel.

Während die Fotografen beginnen, die ersten Bilder zu speichern,
können die visuellen Beobachter ihr Herz durchs Betrachten der unzähligen Deepsky-Objekte bereichern.
Ob Planetarische Nebel, Galaxien oder Kugelsternhaufen,
ob Doppelsterne oder Planeten – den Anblick kann man sich schwer erkaufen!

Fasziniert vom klaren Südsternhimmel in seiner ganzen Pracht,
verbringen alle hier draußen die ganze Nacht.
Ab und an sieht man die Menschen mit rotem Licht hantieren,
um die Augen im Nachtsichtmodus nicht zu irritieren.

Der nächtliche Blick in den Himmel fasziniert jeden hier so sehr,
dass die Gästeschar wird merklich immer mehr.
Auch wenn es weltweit sind nicht viele,
so suchen sie alle stets genau solche Ziele.

Was viele Leute können nicht verstehn‘,
ist, dass wir alle immer wieder – auch bei Kälte – stundenlang begeistert in den Himmel sehn‘.
Diesen kann man nur zu diesem einzigartigen Erlebnis raten,
das alle von uns hier erlebten, als wir den ersten Schritt in die Astronomie schließlich taten.

Diese neue Plattform sei der nächste Grundstein,
damit noch mehr Leute kommen in den Genuss vom nächtlichen Schein.
Möge sie viele weitere Astronomieherzen erfreuen,
liebes Hakos-Team: Ihr werdet die Arbeit nie bereuen!

So wünsche ich euch allen heute eine tolle Nacht,
in der der klare Sternenhimmel über euch wacht.
Genießt die Stimmung – jeder auf seine Weise,
damit auch die Blicke nach oben bleiben auf ewig haften nach dieser Reise!