27" f/4,2 Newton - Hutkonstruktion (OT)



Rohzustand, beim Schleifen


innen noch offener Ring mit Styrodurkern und angebrachten Verbindungsrohren
 

CFK - Hutgestell
Das Gerüst besteht aus zwei 22mm starken Ringen mit einer Breite von 45mm. Als Sandwichkern wurde handelsübliches Styrodur (OBI) gewählt, welches sich recht einfach mit Oberfräse oder heißem Draht in Form bringen lässt. Darauf wurden an den Stirnseiten jeweils 2 Lagen 160g/m² CFK Lagen aufgeklebt (laminiert), alles auf einfachste Weise als Handlaminat ohne Temperung und Vakuum. Nach dem Schleifen (Vorsicht, Mundschutz tragen!) wurde das CFK außen mit Klarlack und innen mit schwarzer Antireflexfarbe versehen. Mit ein wenig Übung und Einarbeitung können solche z.B. Sandwichgerüste problemlos selbst hergestellt werden. Ein schnelldrehendes Multifunktionswerkzeug (Dremel) hat sich als Werkzeug sehr bewährt.

Als Verbindung der Ringe wurden günstig erstandenen 40mm CFK Rohre verwendet. Diese ergeben mit den beiden Sandwichringen eine gesamte Huthöhe von 29cm. Als Innenverkleidung wurde ebenfalls CFK gewählt und mit einer bzw. zwei Lagen realisiert. Diese wurden auf einer gebogenen Form laminiert und so für das einlaminieren in das Hutgestell vorbereitet.

Als Okularauszug wurde der beliebte und nur rund 200g schwere HC-2 von Kine Optics verbaut. Für den internen  Streulichschutz wurde eine feste Blende mit Innenöffnung von 45mm in die Frontöffnung des OAZ geklebt. Neben dem extra vorgestellten und gesondert auf einer Verbindungsstange befestigten Sucherteleskop befindet sich am Hut ein Skysurfer III Punktsucher um schnell Objekte Anpeilen zu können.
 



OT Befestigung unterhalb OAZ
 

OT Befestigungen
Die Verbindungen zu den vier Stangenpaaren werden mittels Innengewinde im Hutgestell gewährleistet. Innerhalb des Styrodurkerns wurden dafür 4 Buchenholzeinsätze geklebt, die wiederum Helicoil Stahlgewindeeinsätze beherbergen. Die Ansätze der Gewinde sind etwas im Buchenkern eingelassen und aufgebohrt, um beim Aufbau den Hut schnell und zielsicher in das Außengewinde der Stangen führen zu können.

Einen Stangenbefestigung sitzt exakt unterhalb des OAZ um Durchbiegungen bei Belastungen durch schwere Okulare zu vermeiden.



Drahtverlauf an der FS - Halterung


Drahtführung am Hutgestell mit verlöteten Kreuzungspunkt
 

Drahtspinne
Als äußerst interessante Möglichkeit einer extrem steifen Fangspiegelbefestigung hat sich eine exzentrisch aufgehängte Drahtspinne erwiesen. Als Draht wurde 0,7mm Edelstahldraht (OBI) gewählt. Für optimale Stabilität müssen die Drähte über Kreuz vom FS - Halter an das Hutgestell geführt werden. Für eine nochmalige Steigerung der Steifigkeit können die sich kreuzenden Drähte verbunden werden. Das kann mittels Verlöten von dünnen Draht (0,3mm) geschehen.

Je breiter die Basis (Abstand der Drähte) am FS - Halter und dem Hutgestell umgesetzt werden kann, umso steifer ist die gesamte Spinnenkonstruktion. Auf Grund der von Haus aus stabilen Eigenschaften muss damit aber nicht übertrieben werden. Basislängen von 107mm/135mm (FS/Hut) haben sich als vollkommen ausreichend erwiesen.

Als "störrisch" hat sich der Einbau der Drahtspinne erwiesen. Hier muss der FS - Halter und der Hut fixiert werden, um das Drahtwirrwar in den Griff zu bekommen.

Interessanterweise benötigt man nur geringfügigen Zug auf die Drähte, um maximale Steifigkeit zu bekommen. Um sich von der Stabilität ein Bild zu machen - der FS ist nur mit größtem Krafteinsatz überhaupt zu bewegen, der gesamte Hut kann bequem am FS - Halter getragen werden. Besser und eleganter, nicht nur aus Obstruktionsgedanken als jede klassische Spinne.
 



FS - Halter und Befestigungsrohre nach dem Aussägen
 

FS - Halter
Der große, jedoch dünne FS (110mm kleine Achse, 18mm starkes Glas) wird von einem ausgesägten 75mm Alurohr mittels 3 klassisch angebrachten Silikonpunkten gehalten. Dieses Rohr sitzt in zwei 105mm/85mm (Außendurchmesser/Innendurchmesser) Ringen, um
1. die maximal mögliche Exzentrizität der Spinne voll auszunutzen und
2. dem FS - Halter noch genug Raum (je 5mm) für die Justage zu geben
An den 5mm starken Ringen sind jeweils vier M4 Gewinde angebracht, um das Rohr mit FS später justieren zu können.

Verbunden sind die Ringe mit eingeklebten, dünnen 5mm Alurohren - müssen diese ja nur die Ringe auf Abstand halten.

Der gesamte Halter ist bereits im Hut um den Offset des FS verschoben eingebaut. Justiert wird über vier Nylonschrauben, was leichter und intuitiver funktioniert als gedacht. Ein "Angsthasendraht" ist zur Sicherung des FS ebenfalls verbaut.
 



Positionen der 9 Widerstände
 

FS - Heizung
Geheizt wird über 9 gleichmäßig auf den FS verteilte Widerstände (0,62 Ohm). Diese sind nur mit Isolierband fixiert und können dadurch nach oben nur wenig Wärme verlieren. Insgesamt liegt eine Heizleistung von etwa 1 Watt an. Gespeist wird diese durch zwei 1,5 V Batterien, die im Fall der Fälle in ein Batteriekäfig angebracht werden können. Dieser ist mit Klettband innerhalb des FS - Halterrohrs fixiert.

Auf Schalter oder Temperaturfühler wurde verzichtet.
 



Innenseite der Blende mit freien CFK - Rohrabschnitten für die Clips
 

Gegenlichtblende
Die Größe der Gegenlichtblende wurde grob durch den Blick des OAZ ermittelt und großzügig dimensioniert. Im Prinzip darf kein Streulicht außerhalb des FS in den OAZ gelangen.

Die etwa 100cm x 130cm messende Gegenlichtblende ist aus leichtem Drachenstoff (einlagig) genäht. Gestützt wird die Blende durch sechs vertikal eingenähte CFK Rohre (4mm). Insgesamt wiegt die Blende 160g.

Befestigt wird sie mittels auf den Hut verklebten Kabelclips, die an die CFK Rohre greifen und diese so halten.

Die Blende ist zwar durch die eine Lage Drachestoff nicht komplett undurchsichtig, dunkelt den Hintergrund aber ausreichend ab. Vorteil ist die wasserabweisende Wirkung des folienähnlichen Stoffes. Falls das Teleskop gerade nicht in Benutzung ist, wird die Blende als Segel für ein Ruderboot genutzt.